General Anzeiger . Kultur
"Der Eichner" über Gott und die Welt
Vorstellung des neu renovierten Haus der Evangelische Kirche in Bonn
Von Christina zuMecklenburg
Bonn. Erhebende Nahansichten auf Vater Rhein, hell leuchtende Wände und eine anziehende Infrastruktur, die sich in neuem Glanze sonnt: Das renovierte Haus der Evangelischen Kirche stellt Pfarrer Gerhard Schäfer (Vorsitzender des Evangelischen Gemeinde-und Kirchenkreisverbandes Bonn) vor mit neuen Konzepten, die unter anderem freie Bahn für "Kunst im Bau" avisieren.
Das expandierende Kirchenrevier wird gewissermaßen konsekriert durch fürstliche Bildformate, goldverbrämte Rahmen und eine Gemäldeprozession, die quer durch das Werk von Hellmuth Eichner, bekannt als grammatikalischer Stolperstein, alias
"Der Eichner", wandelt.Eingangsbereich, Treppenhaus, Zwischenräume sowie großer Saal sind Schauplätze
von Arbeiten, die sattsam mit menschlichen Aktionen, Situationen aber auch mit Naturimpressionen gespickt sind.
Die speziell für den Ort ausgesuchte ölgemalte, gesprühte, modellierte oder gezeichnete Werkelite umzingelt scheinbar jedoch einen Sprengstoff, der offensichtlich zum festen Themeninventar des 1946 geborenen Düsseldorfer Meisterschülers (Klasse Rolf Sackenheim), gehört. "Ist Kunst Religion?", diese Frage wollten jetzt gegenständliche Arbeiten und eine Festrede des Künstlers beantworten.
Auf einem röntgenbildartigen Transparent nimmt nicht nur "Der ungläubige Thomas" konkrete Gestalt an: Die Erscheinung des Gekreuzigten wird flankiert von einem Eichner-Duo (der Eichner als Badegast und in der Rolle eines Propheten).

Neue Tagungsmöglichkeit in Toplage , Bonner Rundschau

BONN. Nur ein paar Minuten Fußweg bis in die Innenstadt, ein toller Blick auf den Rhein und das Siebengebirge: In absoluter Toplage hat sich das Haus der Evangelischen Kirche an der Adenauerallee 37 zu einem attraktiven Tagungsgebäude gemausert. Mit einem Festakt feierte der Eigentümer des Hauses, der evangelische Gemeinde- und Kirchenkreisverband Bonn, den Abschluss der Neugestaltung der Säle und Konferenzräume mit einer großartigen Ausstellung des Malers

Hellmuth Eichner.

Für rund 300 000 Euro modernisierte der Gemeinde- und Kirchenkreisverband 2006 und 2007 die Räumlichkeiten, sagte der Verbandsvorsitzende, Pfarrer Gerhard Schäfer. Er erinnerte die Festgäste daran, wie die evangelische Kirche einst in den Besitz des Gebäudes kam: Der Deutsche Herold stellte es 1976 im Tausch mit dem damaligen Gemeindezentrum an der Poppelsdorfer Allee zur Verfügung; die Versicherungsgesellschaft benötigte es für ihre Erweiterung. Nach 30 Jahren, so Schäfer, sei das Gebäude „in die Jahre gekommen“. Es wurde generalüberholt, und nun bietet es in mehreren Sälen Platz für Tagungen, Ausstellungen oder private Feiern für maximal 400 Personen.

„Das ist eine gute Entscheidung, sich aktiv am Markt zu beteiligen“, lobte der städtische Wirtschaftsförderer Martin Ogilvie das Engagement der Kirche. Er räumt ihr gute Chancen ein, ein Stück vom „Kongress-Kuchen“ abzubekommen. Schließlich sei nicht nur die Lage „supergünstig“, das Haus könne Räume auch kostengünstiger anbieten als große Hotels.

Künstler Hellmuth Eichner sprach anlässlich des Festaktes über das Thema „Ist Kunst Religion?“. Einige seiner Bilder, die sich auch mit religiösen Themen auseinandersetzen, sind bis 9. April im Haus der Evangelischen Kirche zu sehen. (kri)