Große Düsseldorfer Kunstausstellung “Das Abendmahl” 1990

 

 

Roulette” bei Bouvier 1985

“Bonn , im Jahr 2100, nach dem Abschmelzen der Pole”

 

 

Ausstellung in der Friedrich Naumann Stiftung

 

Dieses Katalogbild signierte Joseph Beuys am Tage seiner Entlassung durch den damaligen Kultusminister

Johannes Rau für Eichner

 

H

Der Spiegel”

 von 1985 über eine Ausstellung bei Bouvier in Bonn

 

 

Ausstellung i

1970

WELTKUNST

Dr. Horst Richter

Das aktive Kulturleben, einst auf wenige Großstädte konzentriert , greift mehr und mehr in die Regionen hinaus , demokratisiert und popularisiert sich . Das gilt auch für Offenbach , die im Frankfurter Einzugsbereich gelegene Stadt des Leders . Zwar genießt diese Stadt schon lange einen guten Ruf durch zwei Spezialmuseen , das Deutsche Lederwarenmuseum nämlich sowie das äußerst lebendige Klingspor Museum für Buch und Schriftkunst , doch hat es zu einer Profilierung der freien Künste noch nicht recht gereicht . Den entsprechenden Nachholbedarf versucht man neuerdings mit Wechselausstellungen zu decken , die das Kulturamt veranstaltet .Ein besonders Bemerkenswerter Griff ist diesem Kulturamts mit der Ausstellung Hellmuth Eichner gelungen . Gezeigt werden 57 Bilder des jungen Kölner , auf den man auch am Rhein aufmerksam zu werden beginnt . 1946 in SCHÖNENBERG ( Siegers ) geboren und einige Semester an den Kölner Werkschulen ausgebildet , hat sich Eichner inzwischen selbstständig gemacht . Der Auszug aus dem Kölner Lehrinstitut , das sich nächstens Akademie der bildenden Künste nennen zu können hofft , geschah freilich vorzeitig und keineswegs ganz freiwillig . Denn Eichner , als Sohn der neofigurativen Phase in der Malerei dinglichen Motiven zugeneigt ,  hat nicht nur Menschen seiner Zeit festgehalten , sie malerisch umschrieben , porträtiert und in neuen psychologischen Kontext gebracht , sondern er rief auch überliefertes herbei ,Formen und Formationen ,vor allem Themen aus der Vergangenheit . Das meint hier : Szenen aus dem neuen Testament . Und da wiederum ließ er es nicht mit der kanonischen Ordnung der Figuren und Vorgänge bewenden . Vielmehr schlug er einen nackten weiblichen Körper ans Kreuz : eine Gestalt unserer Gegenwart , eng verbunden dem physischen Empfinden wie den geschlechtlichen Erregungen der Zeit , aber doch weit hinausgehoben über die fleischlichen  Platitüden der Sexmodelle ,wie wir sie von Filmplakaten und Illustrierten her kennen . Eichner - das leuchtet rasch ein - zielte mit seiner emanzipatorischen Geste nicht auf Blasphemie , sondern auf Versinnbildlichung mit Hilfe des vorgeprägten Symbolgehalts auf eine verallgemeinernde Bedeutsamkeit angesichts des sich säkularisierenden Christentums . Trotzdem gab es kleinkarierten Protest , sogar von  Kunstpädagogen , die es eigentlich hätten besser wissen müssen . Aber Eichner hat sich nicht abschrecken lassen . Vielmehr fühlte er sich zum eigenen Weg ermutigt . Zur noch genaueren geistigen Durchdringung  seiner Probleme und zur feineren Handhabung seiner technischen Mittel . Waren es anfangs mehrschichtige Wirklichkeitsrapporte , in denen er Dinge wie Gesichter auf beinahe picasseske Art deformierte , so glätteten sich nach und nach Fläche mit umgebender Kontur und drang äußere Ruhe in das erregt innere Engagement . Eines freilich blieb : Das Bestürzende der Darstellung . Eichners seltsam bedrängende Methode , Alltagsvorgänge in das Bewußtsein des Betrachters zu rufen und der Welt kundzutun , daß es sich bei ihr keineswegs um die beste aller möglichen handelt . Was der heute 24 jährige hervorbringt , sind Paraphrasen menschlicher mit mitmenschlicher Existenz . Eichner wartet nicht auf ferne Botschaften , wenn er vor seiner Staffelei steht . Er gibt vielmehr Bilder wieder , die vor seinem geistigen Auge , wie er  sagt , gleichsam in der Art von Diapositiven auftauchen . Das Malen wird sodann zum Realisationsprozess . Geigen kommen gelegentlich vor , verwandelt zu menschlichen Körpern , ein paar Blumen , verdorrte Äste  und Tischutensilien . Aber er findet sich mit Recht nicht den Surrealisten zugehörig , weil er keine Visionen aus Psycho - traumatischen Zonen auftauchen sieht , sondern auf das , was er mit Auge und Ohr  aufnimmt , hört . So ist er neuerdings fasziniert vom Stumpfsinn der Gemeinplätze , vom unreflektierten Daherreden der Leute, das als Ausfluß von Denkvorgängen oder Vorurteilen Gefährlichkeit implizite , " Wir sind doch eine fröhliche Jugend " lautet eines seiner Bildthemen . " Wir wissen genau , daß ein Unfall geschehen ist " ," Es ist so , liebe Schwester " und " unser Junge soll  Schlosser werden " . Man hört es tagtäglich auf Mietshaustreppen und beim Kaufmann , im Dunst häuslicher Küchen und verqualmter Stammtische . Starrheit ist in den Gesichtern , Offenheit vielleicht , aber  kaum je ein Hauch eines Lächelns . Eichners Welt baut sich aus einem Gefühl der Verlassenheit und existenziellen Angst , zu dem sich freilich abwehrendes Bewußtsein und sogar eine triebhafte Aggressivität  gesellen . Eichner wehrt das Triviale ab , indem er es Decouvriert . Man wird noch von ihm hören .

m Museum Ratingen

 

 

1973

Oostende

Prix " Europe " de peinture

Hellmuth Eichner

Katalog

Adepte dúne peinture placeé sous le signe de la " Novelle Figuration " cet artiste , qui a obtenu re’cemment a’Oostende une me’daille de Bronze , exprime sa Vision du Monde dúne manie’re tout a’fait  personnelle et humoristique . Certdes , il est a’láffut de línselite,de l’homme au travail , de l’homme dans sa vie prive’s , du couple , des Tableau de famille. . Certes , il observe tous les details et les  transcrit d’un dessin vigoureux solide . Mais quelle jeunesse d’esprit et quelle verve styrique ! Peinture pleine de v’erite et de sourire . Hellmuth Eichner , le sourire dans l’ame , camaoufle dans l’eclat de rire , une grande sensiblite ..

Wolf Weipert 1981

1973

1991 GENERAL ANZEIGER

21.6.91 von Petra Rapp Neumann

"Die Kirche und das Dorf"

Buchstäblich "tout Bonn" strömte zur Sommerabendlichen Vernissage der Ausstellung des Bonner Künstlers "Der Eichner": Mehrere hundert Menschen drängten sich in den großzügigen Räumen des Hauses Poppelsdorfer Allee 64, das ein Liebhaber des Werkes von Eichner als "Museum auf Zeit" zur Verfügung gestellt hat. Lag dieser denn doch ungewöhnliche Andrang an der Ausstellung zu Grunde liegenden, nachahmenswerte Idee, einmal mit einer privaten Initiative von Sammlern der Werke des Künstlers sozusagen einen Kontrapunkt zu  Kunstpräsentationen in Museen und öffentlichen Kunstforen zu setzen und Künstlern außerhalb dieser Einrichtungen Ausstellungsmöglichkeiten zu geben? Auch mit diesen neuen, vom Rechteck des gerahmten Bildes wegführenden Raum Installation stellt sich der durch heiteren Ernst und subtil ausbalancierte Überspitztheit seiner Werke auszeichnende Künstler unverändert die Frage nach der Wirklichkeit, danach, was hinter den sichtbaren Kulissen vor sich geht. Bestes und markantestes Beispiel für diese kritische und hellwache Hinterfragung: Eichners vielfach variierte "Die Kirche und das Dorf", oder auch "die Kirche und der Staat". Trennende Gräben  der Beziehungslosigkeit tun sich abgründig auf zwischen Kirche und Dorf. Mit dem 1991 in monatelanger, intensivierter Arbeit geschaffenen, hintergründigen Objekt "Die Kirche und der Staat" demonstriert  der Künstler die zumeist unsichtbare Dominanz der Kirche über unser aller soziales Leben.Die Ausstellung gibt einen guten Überblick über sein künstlerisches Schafen seit den Anfängen in den 60er Jahren mit der Mutterschaft aus der Retorte, den maskenhaften starren, umgangssprachlich triviale Worthülsen decouvrierenden Kindsköpfen(Unser Junge soll Schlosser werden) über Massentourismus karikierenden Arbeiten der 70er (Gehen auch Sie auf Nummer Neckermann), idyllischen Winterlandschaften in Bad Godesberg, die als Schamgegenden besitzgierigen Raubbau an unserem Planeten anprangert(1985), den durch Strandgut angehäuften "Kulturmüll"(1987/89), in dessen Mittelpunkt der allenthalben berieselnde  Fernseher regiert, bis hin zum glucksend in den Fluten geschmolzener Pole untergehenden "Bonn im Jahre 2000" zu "Willi bringt Meer" des Jahres 1991, zum Kulturexport(1991) in Form eines Gartenzwerges und also typisch deutschtümelnd- bieder. Zwischendurch immer wieder Eichners brillante Akt und Portraitzeichnungen in Pastell, Bleistift und seiner besonderen Kratztechnik auf Transparentpapier, sensibel und in stupender Vitalität vibrierend und delikat nuanciert. Jetzt fand er die Möglichkeit, Transparentpapier von hinten zu versteifen und so seine Werke ohne Glas und Rahmen zu präsentieren, lebensecht und haptisch greifbar. Und schließlich Eichners Polyester Spachtel und Drahtobjekte jüngsten Datums, in seinem neuen Atelier in der Colmantstraße entstanden: Neben "Kirche und Staat" in Patina Grau der raumgreifende  "Brunnen in Miazina" und der zum bepflanzen einladende "Blumenkübel in Miazina", beide einen südländischen Hauch der Lagio-Maggiore-Atmosphäre in die Poppelsdorfer Allee übertragend, wie auch  der geradezu magisch anziehende "Klappladen in Florenz"(sämtlich 1991). Nachdenkenswert: das Objekt " Luftspiegelung als Meditation"

Deutsche Ausgleichsbank Bonn, Die  Bank besitzt mehrere Bilder

1982 Kölner Stadt Anzeiger

Ausstellung in der Universitätsfrauenklinik Bonn bei Prof.Krebs

Der ungläubige Thomas